GOOD TO HEAR: David Simon, GM von Wald.Weit
„Dieses Projekt wird deutschland- und europaweit für Aufsehen sorgen.”
Mit dem neuen Wald.Weit Rheingau Hotel & Retreat ist der Rheingau um eine Luxusadresse reicher. CC-VIP-Autorin Susanne Freitag hat das neue Hideaway mitten in der Natur besucht und General Manager David Simon getroffen.

Welche Philosophie liegt der Idee des Wald.Weit zugrunde? Wir haben mit dem Wald.Weit einen Ort geschaffen, an dem Menschen Entspannung finden und den Alltag hinter sich lassen können. Und das ganz nah an den Metropolen des Rhein-Main-Gebiets: So ist das Wald.Weit sehr gut erreichbar, und doch fühlt man sich hier oben ganz weit weg von allem – mitten in der Natur und hoch auf einem Bergplateau. Von überall aus ergeben sich fantastische Ausblicke auf das Rheintal oder den Wald. In unserem 18 Hektar großen hoteleigenen Wald finden unsere Gäste ein Refugium zum Abschalten, Genießen und Aktivsein. Die Natur findet sich, in stilvoller Handschrift, auch in der außergewöhnlichen Architektur des Designhotels wieder, an der Fassade und in den Materialien und Texturen des Interieurs. Und im Restaurant Wald.Fein bringen wir den Wald sogar auf exquisite Weise auf den Teller.
Der Ort war ja in den 1960er-Jahren bereits ein Freizeit- und Erholungszentrum … Ja, danach hat es die Firma Ploenzke, damals eines der führenden IT-Beratungsunternehmen im deutschsprachigen Raum, als Bürogebäude und für Schulungen genutzt. Mit dem Wald.Weit ist das Areal oben im Hahnwald über Kiedrich wieder zu einem Ort der Erholung geworden. Die in die Jahre gekommenen Gebäude wurden rückgebaut und durch nachhaltig konzipierte Neubauten ersetzt. Heizen und passives Kühlen erfolgt über Erdwärme in Kombination mit einer Hackschnitzelanlage, mit Fotovoltaik, extensiven und intensiven Begrünungen. Es erfolgte eine Wiederverwertung der Rückbaumassen der Bestandsgebäude bei der Geländemodellierung, und bei der Materialwahl wurden heimische Hölzer bevorzugt. Sie haben vor Ihrem Wechsel in Dubai gearbeitet. Was hat Sie an diesem Hotel im Rheingau gereizt? Ich war 20 Jahre lang in Übersee, zuletzt sechs Jahre in Dubai. Die Herausforderung, ein ganz neues Luxury Destination Hotel im Fünf-Sterne-Standard zu kreieren, ist unglaublich spannend. Was mich am Wald.Weit besonders fasziniert, ist das außergewöhnliche Engagement der Inhaberfamilie Badrot/Gemünden. Die Familie ist als regionales Bauunternehmen und Immobilienentwickler seit über 140 Jahren in der Region aktiv. Es ist beeindruckend, mit wie viel persönlichem Einsatz sie das Wald.Weit entwickelt, den Fokus auf architektonische Details, stilvolles Design, erlesene Materialien und nachhaltige Bauweisen legt – und mit dem Wald.Weit einen echten Wert schafft. Nicht nur für den Rheingau, sondern weit darüber hinaus. Ich bin überzeugt, dass dieses Projekt deutschland- und europaweit für Aufsehen sorgen wird.
Der Rheingau ist ein krasser Gegensatz zu den Vereinigten Arabischen Emiraten … Ja – der Rheingau und Dubai, das sind vollkommen verschiedene Welten. Und jede ist auf ihre Art spannend. Aber ich kenne es gar nicht anders: U.S.A, Indien, Südkorea, Dubai und jetzt der Rheingau. Ich habe bei all meinen Stationen krasse Gegensätze erlebt, und genau das hat mich schon immer an meinem Beruf begeistert. Darum fange ich gar nicht erst an, zu vergleichen, sondern genieße jeden Ort für sich.

Wie viele Hotels betreibt die Holding zurzeit? Momentan sind es zwei Hotels, das Hofgut Wißberg – Das Weinberghotel, unser Boutiquehotel am Golfclub Rheinhessen in Sankt Johann und das Wald.Weit. In der Holding haben wir außerdem weitere Beteiligungen und sind Besitzer eines weiteren Hotels, das wir im Moment aber nicht selbst betreiben. Die Pläne der TT Hospitality sind darauf ausgerichtet, die Hotelsparte schrittweise weiterzuentwickeln: Von eigenen Hotels, die wir selbst betreiben, bis hin zu Häusern, die wir im Rahmen von Managementverträgen übernehmen.
Gibt es schon konkrete Pläne zu weiteren Häusern? Der Fokus liegt derzeit auf dem Wald.Weit. Wir wollen zeitnah starten, den zweiten Teil zu bauen, sodass er in zwei Jahren eröffnet werden kann.
Der erste Teil umfasst ein Hotel mit 80 Zimmern, ein Restaurant, drei Dachsaunen und die Rooftopbar … Auf dem Dach kommen noch zwei Whirlpools und eine Eistonne dazu, und der gesamte Bereich wird als Saunagarten mit zusätzlichen Liegeflächen klar abgegrenzt. Zusätzlich haben wir zwei Behandlungsräume für Massagen und Kosmetikanwendungen geschaffen, die höchsten Standards entsprechen. Derzeit arbeiten wir mit der Firma Rizzato zusammen, einem führenden Experten für große Spabereiche im DACH-Raum. Sie unterstützt uns nicht nur bei der Konzeptionierung für den Spa- und Wellnessbereich des zweiten Bauabschnitts, sondern hat gemeinsam mit uns auch das temporäre Spa-Menü und die Guest-Journey kreiert. Auch bei der Produktauswahl setzen wir auf eine enge Zusammenarbeit mit Rizzato.
Was ist im zweiten Teil geplant? Der Neubau setzt einen klaren Fokus auf den Spa- und Wellness-Bereich. Wir werden insgesamt circa 6.500 Quadratmeter Indoor- und Outdoor-Spafläche haben, mit einer Reihe von weiteren Behandlungsräumen für Massagen und Kosmetik, einem Wellnessbistro, Liegeflächen und einer Saunalandschaft. Ein Highlight wird der Infinitypool, der optisch in einen Naturbadeteich übergeht. Außerdem planen wir ein Panorama-Gym sowie einen Raum für Sportangebote, etwa Yoga, für Gruppen. Im neuen Gebäude werden überdies weitere großzügige Zimmer und Suiten dazukommen, um die Positionierung des Hotels im Luxury-Destination-Segment zu stärken. Dann werden wir den Fokus noch stärker auf Leisure- und FIT-Gäste richten, sowohl regional und überregional als auch international. Wir wollen den US- und den asiatischen Markt auch für den Rheingau mit erschließen. Das Hotel ist nur eine halbe Stunde vom Frankfurter Flughafen entfernt und befindet sich in der Drop-off-Zone für Business-Class-Gäste. Für jemanden, der zum Beispiel aus Shanghai kommt und der seinen Deutschland-Urlaub im Rheingau beginnt, ist das wirklich nah. Von den Weingütern über die Kultur bis zu unserem Wellnessbereich und der Kulinarik können wir ihm alles bieten. Wir planen außerdem ein zweites Restaurant mit Live- und Buffetstationen, das wir in erster Linie für Frühstück und Events nutzen werden.

Ändert sich dadurch das Konzept des bestehenden Restaurants „Wald.Fein“? Im Wald.Fein werden wir den Fokus auf À-la-carte mit Mittag- und Abendessen beibehalten und uns mit unserem ambitionierten Team noch stärker im Fine-Dining-Segment positionieren.
Welche Märkte außer Asien und Nordamerika haben Sie im Blick und wie sieht die ideale Zusammensetzung aus? Unser Hauptgeschäft ist der DACH-Raum. Momentan kommen etwa 250.000 Schweizer Gäste pro Jahr in den Rheingau und viele aus den Benelux-Ländern. Neben dem klassischen Veranstaltungsgeschäft wollen wir uns zudem mit C-Level-Meetings und hochwertigen Business-Coachings etc. auf das High-end-Geschäft konzentrieren. Ich gehe derzeit davon aus, dass das internationale Geschäft vermutlich um die 25 Prozent ausmacht. Auf lange Sicht, schätze ich, ist das Hotel dafür ausgelegt, dass wir zwischen 30 und 35 Prozent internationales Geschäft generieren können.
Wie wurde das Haus bisher angenommen? Sehr gut. Wir freuen uns über großen Zuspruch lokaler Gäste im Restaurant, der Rooftopbar und im Sommergarten, genauso wie über die sehr gute Nachfrage im Übernachtungsgeschäft. An den meisten Wochenenden sind wir jetzt schon ausgebucht, und wir hatten bereits Veranstaltungen, bei denen das Haus exklusiv mit allen F&B-Angeboten gebucht wurde.
Welche Verweildauer streben Sie an? Das wird sich über die Jahre natürlich verändern. Sobald wir den Wellnessbereich haben, gehen wir von etwa drei Tagen aus. Im Sommer bleiben viele Gäste sicher auch vier Tage. Das gilt auch für den Winter, denn die Hochsaison für Wellnessurlaub dauert von November bis Ende März. Damit überbrücken wir die Wintermonate, die hier im Rheingau tendenziell eher schwierig sind.
Gibt es noch weitere Aktivitäten? An den Wochenenden bieten wir Yogaeinheiten an. Darüber hinaus können sich unsere Gäste in zwei stilvoll gestalteten Behandlungsräumen verwöhnen lassen – mit einem vielfältigen Angebot an Massagen und kosmetischen Anwendungen.
Ein besonderes Highlight ist unsere Stoffwechselanalyse, bei der wir mit der innovativen Analysetechnik uvida arbeiten. Auf Wunsch erstellen wir darauf basierend individuelle Ernährungs- und Fitnesspläne, maßgeschneidert auf die persönlichen Ziele und Bedürfnisse unserer Gäste. Ergänzt wird das Angebot durch geführte Wanderungen und Mountainbike-Touren, die die Schönheit der umliegenden Natur erlebbar machen. Wer den Rheingau von seiner genussvollen Seite entdecken möchte, kann außerdem an Weinverkostungen auf ausgewählten Weingütern oder an entspannten Planwagenfahrten durch die Weinberge teilnehmen.
Welche Altersgruppe sprechen Sie an? Derzeit liegt das Alter des Großteils unserer Gäste zwischen 40 und 50 Jahren. Gleichzeitig zieht unser Konzept auch viele jüngere Menschen sowie aktive Seniorinnen und Senioren an, die die Kombination aus Natur, Bewegung und Genuss schätzen. Unsere große Stärke ist die Vielseitigkeit: Ob junger Aktivurlauber, Geschäftsreisender oder Genussmensch – bei uns findet jede Altersgruppe genau das, was sie sucht: Erholung, Inspiration und Erlebnis inmitten der Natur. Und dank starker Partner wie dem Rheingau Musik Festival gehören auch kulturelle Highlights dazu – inklusive kostenfreiem Shuttle zu den Spielstätten und eigenen Konzerten direkt bei uns vor Ort.
Wie lautet denn Ihre persönliche Definition von Luxus? Luxus bedeutet für mich vor allem Freiheit – die Freiheit, Dinge zu tun oder auch einfach mal nichts zu tun. Im Wald.Weit möchten wir unseren Gästen genau das ermöglichen: ankommen, durchatmen und den eigenen Rhythmus finden. Dazu gehört für mich auch, Entscheidungen abgenommen zu bekommen – durch empathische Gastgeber, die spüren, was ich brauche, oft noch bevor ich es selbst ausspreche. Wenn ich mich gut aufgehoben fühle, wenn Wünsche erkannt und unaufdringlich erfüllt werden, dann ist das für mich echter Luxus. Natürlich spielen auch gutes Essen, hervorragender Wein und eine inspirierende Umgebung eine Rolle. Das Wald.Weit und der Rheingau bieten all das: kulinarische Vielfalt, kulturelle Highlights, beeindruckende Natur und zugleich die Nähe zu pulsierenden Metropolen. Diese Kombination aus Rückzug und Möglichkeiten – diese Vielfalt – ist für mich ein ganz besonderer Luxus. Und genau diesen möchten wir in unserem Haus erlebbar machen.
Porträt-Foto: Kilian Blees