CC VIP Experts on Tour: Antwerpen

Destination de luxe

Der Leading Luxury Summit unterstreicht Antwerpens Potenzial als Luxusreiseziel: Die Hotelkooperation Leading Hotels of the World (LHW) hat eine neue, fünf Bände umfassende Buchreihe aufgelegt. Der erste Band mit dem Titel „Design“ wurde während des „Leading Luxury Summit“ im Mitgliedshotel Botanic Sanctuary Antwerp vorgestellt. CC-VIP-Autorin Susanne Freitag war dabei.

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Prachtstück: Guildhall, gekrönt von einer goldenen Engelsstatue.

Antwerpens neue Seiten

„Design“ präsentiert eine Auswahl von mehr als 70 Hotels aus der über 400 Mitglieder umfassenden Kollektion von LHW in 80 Ländern. Im Mittelpunkt stehen die Gastfreundschaft und das außergewöhnliche Design der Häuser. Das reich bebilderte Werk enthält außerdem Reportagen etwa über das Ambiente A Landscape Hotel in Sedona in Arizona, La Réserve in Paris, The Okura in Tokio und das Portrait Hotel in Mailand. Das Buch wurde von Spencer Bailey und dem New Yorker Redaktionsbüro von The Slowdown herausgegeben, das Vorwort stammt vom Pulitzer-Preisträger und Architekturkritiker Paul Goldberger. Außerdem sind Beiträge von führenden Designwissenschaftlern und Luxusreiseexperten wie Maria Cristina Didero, Mark Ellwood und Christina Ohly Evans enthalten. Interessante Gespräche zwischen dem Chefkoch des Eleven Madison Park und der Modedesignerin Gabriela Hearst in New York City sowie des Architekten Michael Rojkind mit der Modedesignerin Carla Fernández in Mexiko-Stadt finden sich ebenso darin wie Reisetipps bekannter Persönlichkeiten wie André Fu, Stephanie Goto, Samuel Ross und Kulapat Yantrasast.

Baumeister mit Visionen: Architekt Gerd van Zundert, Mitte.

Check-in: Grüne Lobby im Botanic Sanctuary Antwerp

Botanic Sanctuary Antwerp: Der Glanz der einst „stumpfen Perle“

Ein Feature im Buch ist auch dem Botanic Sanctuary Antwerp gewidmet. Das ehemalige Kloster und Krankenhaus aus dem 12. Jahrhundert wurde vom Architekturbüro AIDarchitecten in ein Fünf-Sterne-Superior-Hotel verwandelt und empfängt seit 2022 internationale Gäste. Die öffentlichen Räume, 108 Zimmer und Suiten – darunter auch Spa-Suiten – sowie fünf Restaurants und der Spa verteilen sich in dem Komplex aus historischen Gebäuden direkt neben dem Botanischen Garten. Das Mitglied der Leading Hotels of the World vereint einen Sinn für Geschichte mit zeitgenössischer Empfindsamkeit und nachhaltigem Design. „Beim Umbau stand ein respektvoller Umgang mit den bestehenden Gebäuden im Vordergrund“, erklärt Architekt Gerd van Zundert: „Die Aufgabe war, eine stumpfe Perle wieder zum Glänzen zu bringen.“ Das ist ihnen gelungen. Für die Ausstattung der Räume wurden Naturstein, warme Hölzer, alte Farbtechniken und feine Polsterungen verwendet. Mobiliar und Beleuchtung sind nüchtern und zeitgemäß, und die Nähe zum Botanischen Garten spiegelt sich nicht nur in der Dekoration, sondern beispielsweise auch im dem einem Gewächshaus nachempfundenen Spa sowie in der begrünten Lobby wider.

Eine Besonderheit des Hotelkomplexes sind die Restaurants, die zusammen drei von insgesamt 17 Michelin-Sternen in der Region für sich beanspruchen. Im Fine Fleur präsentieren Jacob Jan Boerma und Thomas Diepersloot außergewöhnliche Zutaten mit exotischen Aromen, darunter Ente mit Süßkartoffel, Haselnuss und Steinpilzen. Roger van Damme im Het Gebaar ist bekannt für seine hervorragenden Desserts, die Gäste genießen aber auch traditionelle Gerichte wie Beef Wellington in dem verwunschenen Backsteinhaus direkt an der Ecke zum Botanischen Garten. Mit gleich zwei Michelin-Sternen schmückt sich das Hertog Jan von Chefkoch Gert De Mangeleer und Sommelier Joachim Bouden. Zu den besonderen kulinarischen Erlebnissen zählen beispielsweise die „Caviar Explosion“ –Royal Belgian Caviar mit geräuchertem Stör und Salmone-Rogen sowie ein Rebhuhn in Traubenblättern gebraten auf knusprigem Toast mit Bratensoße und feiner Champagnersoße. Als Höhepunkt bittet De Mangeleer zum Chef‘s Table und serviert etwa ein Ragout mit feinstem Fang aus dem Nördlichen Meer und Brioche Feuilleté mit Plankton-Butter.

Feucht und fröhlich: Der Brabobrunnen auf dem Grote Markt.

Zu Fuß ins Zentrum der Diamantenstadt

Vom Hotel aus lässt sich Antwerpen wunderbar zu Fuß entdecken. Einen kurzen Spaziergang entfernt liegt der Stadspark, eine grüne Oase mitten im Zentrum. Er wurde 1867 von Eduard Keilig im englischen Landschaftsstil entworfen. Heute spazieren Einwohner und Gäste auf den gewundenen Wegen, sitzen in der Sonne am See oder nutzen das 14 Hektar große Gelände als Abkürzung vom Sint-Andris-Viertel ins Diamantenviertel, ins Jüdische Viertel und zum Zoo. Ersteres ist übrigens viel unspektakulärer, als man es sich vorstellt. Seine fünf Straßen sind wohl die am besten bewachten in ganz Belgien, aber die Gebäude im Herzstück – in der Rijfstraat, Hoveniersstraat und Schupstraat – präsentieren sich trist, grau, gesichert und verschlossen. Geschäfte mit Diamantschmuck finden sich lediglich in der Vestingstraat und der Lange Herentalsestraat.

Sightseeing ganz natürlich: idyllischer See im Stadspark.

Bewegt nicht nur Designfans: Der Bahnhof Antwerpen Centraal

Design bahnt sich an

Ein Must-See ist dagegen der Bahnhof Antwerpen Centraal. Früher war er ein Kopfbahnhof, doch seit 2007 fahren die Züge etwa nach Amsterdam, Paris und Essen auf Gleisen in zwei neuen Untergeschossen durch. Wer zum ersten Mal in Antwerpen-Centraal aussteigt und die Rolltreppen nach oben fährt, weiß, warum die Antwerper ihn „Spoorwegkathedraal“ (Eisenbahnkathedrale) nennen. Das prächtige Empfangsgebäude im eklektischen Stil wurde von dem belgischen Architekten Louis de la Censerie nach den Vorbildern des Luzerner Bahnhofs 1905 gebaut und ist von einer imposanten, 75 Meter hohen Kuppel in Anlehnung an das Pantheon in Rom bedeckt. In reizvollem Kontrast dazu steht die 43 Meter hohe, rote Bahnsteigüberdachung aus Stahl.

Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Antwerpens ist sicher die gotische Liebfrauenkathedrale, die vier Originalwerke des flämischen Meistermaler Peter Paul Rubens beherbergt. Auf dem Handschoenmarkt davor zieht eine kleine Skulptur aus weißem Marmor die Blicke auf sich. Sie bezieht sich auf die tragisch-schöne Geschichte „The Dog of Flanders“ (Der Hund aus Flandern) der Schriftstellerin Marie Louise de la Ramée über eine Freundschaft zwischen dem Bauernjungen Nello und dem Hund Patrasche. Der belgische Künstler Batist Vermeulen präsentiert die beiden Hauptfiguren beim Schlafen, bedeckt von einer Decke aus Kopfsteinpflaster. Im Roman sterben die beiden am Heiligabend in der Liebfrauenkathedrale von Antwerpen, nachdem der Junge sich den Wunsch erfüllte, dort zwei Gemälde von Rubens zu sehen.

www.botanicantwerp.be

Appetitanreger: Restaurant Fine Fleur im Botanic Sanctuary Antwerp