GOOD TO GO: City-Destination
London de luxe
Wohl keine andere europäische Metropole kann derzeit mit so spannenden Hoteleröffnungen aufwarten wie die Stadt am der Themse. Wir haben uns für Sie drei herausragende Openings angeschaut – und auch die ein oder andere zusätzliche Genussadresse entdeckt. Fotos & Text: Patricia Parinejad
Check-in mit Style: Das Peninsula-Interior wurde von Peter Marino entworfen.

The Peninsula London
Der Flughafentransfer im hoteleigenen Bentley Bentayga ist die perfekte Einstimmung auf das zwischen Hyde Park Corner und Green Park gelegene Peninsula London. Es ist das erste Haus der edlen Kette im Herzen der Stadt und will nicht weniger, als den Brit-Style neu definieren. Einen reizenden Empfang an der mahagoni-getäfelten, nach Blüten duftenden Rezeption sowie einen sahnigen Matcha Latte und ein Kokos-Parfait später befinde ich mich schon in meiner weitläufigen Suite mit Blick auf Baumkronen und den Wellington Arch. Das prachtvolle Haus im Herzen von Belgravia, nahe des Buckingham Palasts, präsentiert britisches Erbe in dezenter Eleganz und bietet 190 exquisit eingerichtete, lichtdurchflutete Zimmer und Suiten in klarer Formensprache. Das Interior stammt aus der Feder des Designers Peter Marino, der für seine eleganten Entwürfe bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Mit Materialien wie Onyx, Stein und Glas, kombiniert mit wertvollen Textilien, Kunst und hochwertigem Mobiliar spiegelt der Look die Essenz des zeitlosen Charmes von London und die Handschrift Marinos wider. Im Wellnessbereich bewundere ich die zauberhaften Wandmosaike und werde mit einer Willkommens-Massage in die Welt des Wohlseins entführt. Mein persönliches Highlight ist jedoch der Afternoon Tea à la Miss Marple in der Lobby, wo üppiges Grün und handgemalte de Gournay-Wandbilder Behaglichkeit versprühen. Unter mundgeblasenen Kristallleuchtern werden auf einer silbernen Etagere köstliche Sandwiches, vorzügliche Patisserie sowie meine „all time favorite“ Scones mit Jam und Cream serviert. Begleitet von Live-Music wird diese wertvolle britische Tradition als selbstverständlicher Teil der Londoner Alltagskultur gepflegt.

Kulinarische Insel
Außergewöhnliche Kulinarik findet sich im Michelin-Sterne-Restaurant Brooklands von Chef Claude Bosi, einem wahren „work of wonder“. Nach der Rennstrecke in Surrey, dem Geburtsort des britischen Rennsports, und so mancher Fluginnovation benannt, wurde der Eingangsbereich mit einem Heißluftballon samt Körbchen und das eigentliche Restaurant mit entsprechenden Artefakten ausgestattet. Unter einem schwebenden Concorde-Modell genieße ich die hervorragende Cuisine von Bosi und seinem Küchenchef Francesco Dibenedetto. Französische Finesse trifft bei den beiden auf britische Esskultur – und Kreationen à la englische Rote Beete von der Biofarm Mora in Cornwall, butterweiches Lamm aus dem Lake District oder ein Stichelton aus den East Midlands. Mein Dessert ist eine himmlische Kombination aus britischen Äpfeln und wilden Mädesüß – eine Geschmacksexplosion und Augenweide. Beim Absacker in der Brooklands Bar, in der die Jeunesse Dorée Vintage-Champagner und exotische Passionsfrucht-Daiquiris schlürft, schweift mein Blick über die glitzernde Skyline von London. Das ultracoole Luftfahrt- und Motorsport-Ambiente erweckt meine Reisesehnsüchte und ich spüre wieder: Nur Fliegen ist schöner!
Ein weiteres kulinarisches Highlight des Peninsula ist das Canton Blue, dessen Interieur an eine Dschunke erinnert und sich von einer maritimen Ost-West-Passage in längst vergangenen Zeiten inspiriert zeigt. Gäste können hier außergewöhnliche Exponate aus asiatischem Porzellan sowie antike chinesische Musikinstrumente bewundern und in intimer Atmosphäre in privaten Separées oder kleinen Nischen kantonesisch speisen. Meine Dim Sums sowie der Tofu an schwarzer Trüffel und die gedünsteten Gemüsevariationen mit Pak Choi und Kai-lan übertreffen sich gegenseitig. Anschließend geht es für mich noch in die edle Bar Little Blue, wo raffinierte Cocktails mit asiatischen Gewürzen den Ausklang des Abends versüßen. Was The Peninsula London für mich jedoch unvergesslich macht, auszeichnet und von zahlreichen Häusern abhebt, ist außergewöhnliche Gastfreundschaft und der exzellente, liebevolle Service. Das hat mein Herz berührt. „It’s Peninsula Time!“ www.peninsula.com
Geschichtsträchtige Lage: Das Raffles at The OWO befindet sich im Gebäude des ehemaligen Kriegsministeriums.

Raffles London at The OWO
Eintauchen in britische Historie und Grandezza! Schon beim Betreten der altehrwürdigen Eingangshalle mit funkelnden Kronleuchtern zieht der mit rotem Teppich ausgelegte Treppenaufgang alle Blicke auf sich. Ein Page in Livree eilt heran, nimmt mir höflich Schirm und Koffer ab und eskortiert mich zu meiner fast 100 m² großen Corner Suite, die mit Art-Deco-Elementen verziert ist und deren Mobiliar an einen Cruiseliner wie die „Queen Mary“ erinnert. In meinem Refugium erwarten mich drei Sorten frisch gepresste Säfte, Tageszeitungen sowie Kaffee und knusprige Croissants. A very warm welcome im Raffles London at The OWO an einem regnerischen Morgen! In dem geschichtsträchtigen Haus lebten und arbeiteten einst Legenden wie Sir Winston Churchill oder Lord Haldane, und selbst Ian Fleming, der Schöpfer von James Bond, war hier des Öfteren auf einen Martini zu Gast – „shaken, not stirred“ natürlich. Kein Wunder, dass das OWO auch als Schauplatz zahlreicher James Bond-Filme diente. In den Häusern der 1887 in Singapur gegründeten Raffles Hotels & Resorts treffen Tradition und Magie auf legendären Service, Glamour, kulturelles Erbe und Entdeckungen. Das im September 2023 neu eröffnete Raffles London, untergebracht im historischen Gebäude des Old War Office (OWO) zwischen Whitewall und Horse Guards Parade, bildet da keine Ausnahme und ist eine bemerkenswerte Bereicherung der Londoner Luxushotelszene. Mit großer Sorgfalt und dem exzellentem Fachwissen unzähliger Handwerker wurde das Haus liebevoll restauriert, um seine Pracht zu erhalten und gleichzeitig modernen Luxus bieten zu können.

Der Duft von Luxus
120 glamouröse Zimmer und Suiten, die durch kilometerlange Korridore mit samtweichen Sitzgelegenheiten verbunden sind, versprechen einen opulenten Aufenthalt in Verbindung mit tadellosem Service. Hinter den Türen der Churchill Suite oder der Haldane Suite mit maßangefertigtem Mobiliar, kunstvoll gewebten Teppichen und einem eigens von Parfümeur Azzi Glasser entwickelten Duft kann der Gast in die Fußstapfen einiger der einflussreichsten Persönlichkeiten der Geschichte treten. Hier trafen britische Staatsoberhäupter Entscheidungen, die den Verlauf des 20. Jahrhunderts mitbestimmen sollten. Besonders die anmutige Raffles Suite, nach dem Gründer des modernen Singapurs Sir Stamford Raffles benannt und von Thierry Despont designt, hat mich beeindruckt, besticht sie doch mit einem historischen Kamin, wertvollen Stuckarbeiten und mit Seidentapeten verkleideten Wänden, die asiatische Landschaften zeigen. Das Raffles at The OWO verfügt über drei Bars und neun gehobene gastronomische Einrichtungen wie das Mauro Colagreco Signature Restaurant, Mauro’s Table, einen Drawing Room oder das Paper Moon, das an das gleichnamige Restaurant in Mailand erinnert. Bevor es zum Abendessen geht, ziehe ich mich einige Stunden in den 2.500 m² großen und vier Etagen umfassenden Guerlain-Spa zurück und genieße. ultimative Entspannung auf Whirliegen mit Jetstreams. Das entzückende Restaurant Saison, wo ich später zum Dinner gebeten werde, ist aufgrund seiner schmackhaften, simplen mediterranen Küche inzwischen zu einem meiner Lieblingsrestaurants in Europa geworden. Mit seiner Glasdachkonstruktion und der floralen Einrichtung, die ein besonderes Flair verströmt, erinnert es mich an ein überdimensionales Gewächshaus. Mein Artischockensalat mit gerösteten Haselnüssen und der Heilbutt an einer Zitronen-Beurre-Blanc wurde vom argentinisch-italienischen Koch Mauro Colagreco persönlich für mich zubereitet. Die Nacht beende ich mit Cocktails und Canapés in der geheim gehaltenen Spybar, einer Hommage an damalige Spione. Vielleicht begegnet mir ja sogar James Bond ... www.raffles.com

The BoTree Hotel
Das außergewöhnliche, zwischen den angesagten Stadtteilen Soho, Mayfair und Marylebone gelegene Eckhotel mit seiner gekräuselten Metallfassade und Kletterlaub bis unters Dach fällt sofort auf. Es ist ein stiller Zufluchtsort für kultivierte Reisende, denn der Name des Hotels ist vom namensgebenden BoTree inspiriert, der sich vom Bodhi-Baum ableitet, an dem Buddha die Erleuchtung erlangt haben soll. Die Atmosphäre in der kleinen Rezeption ist fröhlich, der Check-in unkompliziert und schnell. Eine Skulptur von Blast Studio, bestehend aus über 8.000 gebrauchten Kaffeebechern, thront in der Lobby. Das in Amsterdam ansässige, multidisziplinäre Designbüro Concrete entwarf die Inneneinrichtung mit individuell gestalteten, haptischen Textilien und Materialien. In seinen 199 Zimmern und 30 Suiten legt das The BoTree großen Wert auf Nachhaltigkeit, gepaart mit Luxus und handwerklicher Sorgfalt. In meiner Junior Suite mit Salon kann ich von einem grünen Wildledersofa aus das geschäftige Londoner Leben beobachten. Bemerkenswert sind auch das individuell gestaltete Kopfteil meines Bettes in Jacquard-Webtechnik sowie ein floraler Wandteppich. Gäste können eine Reihe von Wellness-Annehmlichkeiten genießen. Die Lobby, eine skurrile Bar und das gemütliche Restaurant voller Pflanzen sind der perfekte Ort für geselliges Beisammensein. www.thebotree.com
Gourmet-Hotspots London
Mindestens so innovativ und spannend wie die neuen Hotels präsentiert sich auch die Londoner Restaurant- und Shoppingszene. Die Stadt ist ein kulinarischer und modischer Hotspot mit unzähligen erstklassigen Adressen – zwei davon stellen wir Ihnen hier vor. HIDE Restaurant London Direkt am Green Park versteckt sich über drei Etagen ein gastronomisches Juwel: das HIDE Restaurant. Das exquisite Lokal mit einem warmen Interieur aus Holz und Glas ist ein Muss für Feinschmecker und Liebhaber gehobener Küche. Die Zusammenarbeit zwischen Chef Ollie Dabbous und dem Weinhändler Hedonism Wines macht das HIDE zu einem einzigartigen Erlebnis und verspricht eine Sinnesexplosition. Nachhaltigkeit und Respekt vor den lokalen und saisonalen Zutaten spielen im HIDE eine große Rolle. Hier fließen Tradition und Innovation harmonisch ineinander und faszinieren jedes Mal aufs Neue. hide.co.uk Wild by Tart Es fing an mit der Freundschaft zwischen den charismatischen Frauen Jemima Jones und Lucy Carr-Ellison, die ihre Reise als Catering-Duo begannen und mit Wild by Tart ihren Traum von einem kulinarischen Begegnungsort umsetzen. Seitdem wird in einem ehemaligen Elektrizitätswerk geköchelt und gekostet, passiert und probiert. Die frischen Produkte, die von der hauseigenen Farm in Somerset bezogen werden, und die Freude am gemeinsamen Essen machen dieses außergewöhnlich schöne Restaurant mit seinen hohen Decken, freiliegenden Backsteinwänden und gemütlichem Interieur zu einem der Highlights der britischen Hauptstadt. Ein Lieblingsrestaurant für alle! www.wildbytart.com